Der Essigverkäufer („Le vinaigreur“) aus der Cris de Paris-Serie
Höhe: 14,9 cm / unterglasurblaue Schwertermarke mit Punkt / Pressnummer "30" / Meissen Modell von Peter Reinicke nach einer signierten Vorzeichnung von Christophe Huet (1700-7159), der auch die Vorlagen für die Affenkapelle geschaffen hat / Ausformung und Staffierung um 1765
Der Auftrag zu der 34köpfigen Cris Serie war in Meissen 1753 von dem führenden Pariser Porzellanhändler Jean Huet – wohl ein Bruder des Malers Christophe Huet – erteilt worden. Es war eine alte eingefahrene Geschäftsverbindung deren Anfänge schon vor die Zeit 1729 (Beginn der Kontakte zu Rudolphe Lemaire zurückgeht, Clarke S. 28).
Reinheckel (1992 Nr. 15 a, b) zitiert den Text Huets auf der Zeichnung: „No. 33 C H – ein Wein Essighändler, er hat zinnern Maß an seinem Karren hängen, einen kupfernen Trichter und einen hölzernen Senftopf oder Büchse N. 18. 1753 – in Forme nicht da“
Wir wissen heute, dass nach der Pariser Zunftordnung nur die Essighändler den Senf ausrufen durften.
Vergleichsstücke
- Slg. Klemperer Kat.-Nr. 645 T. 94
- Slg. Fischer Kat. Nr. 756 dort als Ausrufer für frische Milch gedeutet
- Eberle 2001 Nr. 49 = Metz 25.4.2009 Nr. 62