Kleiner Elefant
Vorwärtsschreitender Elefant, der Kopf leicht nach rechts gerichtet, erhobener Rüssel als Glückssymbol. Auf seinem Rücken eine Purpur Satteldecke mit Golddekor
Modell von Johann Joachim Kaendler und Peter Reinicke / Länge: 15 cm / Höhe: 7 cm / Meissen um 1745–1747
Provenienz: Brattig 2010 Nr. 68 S. 160 f.
Der Elefant war Teil der großen Kaendler-Ausstellung in Schloss Wawel, Krakau (Magnificence of Rococo. 2024 Nr. 78)
Der Elefant erscheint in den Berichten Kaendlers und Reinickes wie folgt:
- Feierabendbericht 2. – 3.1741: „einen großen Elephanten“
- Entsprechender Taxa-Eintrag Nr. 43 (nach Rafael): „1 großer Elephant in seiner positur, vor Ihro königl. Majestät 6. Tahler“
- Arbeitsbericht Reinicke November 1743: „1 Elephanten, neun Zoll hoch, mit einer verzierten Decke überhängend in Thon bossirt“
- Arbeitsbericht Kaendler Mai 1746: „1 Modell zu einem Elephanten zum Lager poußiret“
Kunze-Köllensperger schreibt im Katalog „Alexanders Tiere“ (Sammlung Guttmann 1999, S.78 f.) zu dem Meissener Elephanten: „Als Siegesbeute hatte der Kurfürst Johann Georg III. aus dem Türkenkrieg 1683 einen Elefanten nach Dresden mitgebracht, der jedoch alsbald starb. Auch mit der Expedition, die August der Starke von 1730–1733 nach Afrika entsandte kam nach Aufzeichnungen kein Elefant zurück. Daher musste Kaendler bei der Gestaltung des Modells auf graphische Quellen zurückgreifen. Die Darstellung Abraham de Bruyns nach Dürer aus dem Jahre 1583 weist in der unkundigen Anatomie von Rüssel und Ohren deutliche Parallelen zu den Meissener Tieren.“
Vergleichsstücke u.a.
- „Alexanders Tiere“ 1999, Nr. 88 u. 89
- Coll. Sir Gawaine & Lady Baille, Sotheby‘s 1.5.2013, Nr. 89
- Patricia Brattig: „Meissen - Barockes Porzellan“ 2010
- Sammlung Jahn, 641. Auktion Lempertz 12.6.1989, Nr.199–203