Limonadenbecher "glatt"
Böttgerporzellan vor der Marke, Höroldt-Malerei, Meissen um 1725 / Höhe: 12,2 cm / Ø: 6,7 bzw. 9 cm
Provenienz: Westfälische Privatsammlung
Böttgerporzellan vor der Marke, Höroldt-Malerei, Meissen um 1725 / Höhe: 12,2 cm / Ø: 6,7 bzw. 9 cm
Provenienz: Westfälische Privatsammlung
Ausgestellter gekehlter Standring, mit Goldleiste belegt, glatte, nach oben hin geweitete Form. Farbige Chinoiserien in großen Goldlüsterkartuschen. Die Zwischenräume ganz überzogen mit goldenen Zierraten und Ornamenten, angereichert mit Eisenrot und Purpur. Vom Lippenrand abhängend Goldspitzenbordüre.
In den Kartuschen außergewöhnlicher, sehr eigenständiger Chinoiseriedekor: Zweistöckiger Pavillon, von oben begrüßen Chinesen eine ankommende Besuchergruppe, Chinese auf schwarzem Pferd. Sicht in einen reich mit Draperien behängten Raum, darin Chinese mit seiner Dienerschaft. Im Hintergrund feinste Landschaftsmalerei mit Seglern und Architekturen, stark bewölkter Himmel.
Die Limonadenbecher waren ein frühes Erfolgsmodell der Manufaktur. Es gab sie schon in Böttgersteinzeug und (wie unserer) in Böttgerporzellan sowie in den verschiedenen Formen:
Mit Beginn der Höroldtperiode konzentrierte sich die Produktion auf die glatten Becher, die für Höroldt eine gute Malfläche boten. Der Begriff Limonaden-Becher oder auch Lemon-Becher ist die korrekte Bezeichnung, wie die ersten Inventare und Preisverzeichnisse belegen (Boltz a.a.O. S. 40 f. Ziffer 3.4). In der Fachliteratur ist er in Vergessenheit geraten.
Vergleichsstücke