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Tiefe, große Schüssel aus dem ersten Hofservice Meissens mit dem Gelben Löwen

Johanneums-Nr. „N=149-W“
Meissen 1734; unterglasurblaue Schwertermarke
Ritzmarke „x“ für Johann Daniel Rehschuh (Rückert 1996 Abb. 6 Nr 33 Abb. 7 Nr. 7)
Ø 34,9 cm (= 14 3/4 sächs. Zoll)

Provenienz: August III. (1734 Königliche Sammlung im Japanischen Palais); Lord Robinson (Januar 1737) oder August III. (1738 Residenz in Warschau); Perles, Paris (Kat. Nr. 6 / 2006 Nr. 56)

Beschreibung


Das Hofservice mit dem Gelben Löwen geht auf den einstigen Manufakturleiter Graf Hoym zurück. Dessen Zusammenarbeit mit dem Pariser Kaufmann Lemaire gab den Anstoß, Porzellane mit diesem Dekor nach Japanischem Vorbild in Meissen herstellen zu lassen. Im Jahr 1731 wurden im Hause Hoyms 245 Porzellane mit diesem Dekor beschlagnahmt und in die Königlichen Sammlungen inkorporiert. Hiervon besitzen wir auch eine tiefe Schale mit der Johanneums-Nr. N=8-W.
 
Nach der Krönung Friedrich Augusts II. zum Polnischen König (17.01.1734) wurde das Gelbe Löwen-Service um 96 Teile erweitert, die alle zwischen August und Oktober 1734 unter der Palastmarke N=149-W in die Königlichen Sammlungen geliefert wurden. Das Service war ausschließlich für die Königliche Tafel Ausgusts III. bestimmt.
 
1737 trennte sich August III. von Teilen seines Gelben Löwen-Services und schenkte sie dem britischen Gesandten Lord Robinson – aus Dank für dessen Unterstützung im Polnischen Thronfolgekrieg. Die verbliebenen Stücke gingen als Königliches Hofservice in die Warschauer Residenz. Von diesem historisch bedeutenden Bestand mit der Nummer N=149-W – erster königlicher Auftrag zum Hofservice überhaupt – sind heute nurmehr 4 Stück nachweisbar:

  • Segal Antiquitäten Basel 2009, Schüssel Ø 49,5 cm (= 21 sächs. Zoll)
  • The Metropolitan Museum of Art, New York (Inv. Nr. 42.205.125), Schüssel Ø 37,5 cm (= 16 sächs. Zoll)
  • Museum für angewandte Kunst, Frankfurt (Bauer 1983 Nr. 53), Schüssel Ø 34,1 cm (= 14 1/2 sächs. Zoll)
  • Elfriede Langeloh     
    Unsere Schüssel war die viertgrößte (Ø 34,9 cm) des Services. Es sind wohl ursprünglich insg. 12 produziert worden, davon gingen 6 an Sir Thomas und 5 an die Warschauer Hofkonditorei, eine ist verschollen.

 

Bitte kontaktieren Sie uns für die vollständige Expertise.

Literatur


Boltz, Claus: Japanisches Palais-Inventar 1770 und Turmzimmer-Inventar, 1769. In Keramos 153/1996

Weber, Julia: Meißener Porzellane mit Dekoren nach ostasiatischen Vorbildern, Band I. München 2013

Weber, Julia: Meißener Porzellane mit Dekoren nach ostasiatischen Vorbildern, Band II. München 2013

Boltz, Claus: Hoym, Lemaire und Meißen – Ein Beitrag zur Geschichte der Dresdner Porzellansammlung. In Keramos 88/1980

Rückert, Rainer: Alchimistische Symbolzeichen als Meissener Masse-, Former-, Bossierer- und Drehermarken im vierten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts. In Keramos 151/1996

Bildergalerie


Tiefe, große Schüssel aus dem ersten Hofservice Meissens mit dem Gelben Löwen
Tiefe, große Schüssel aus dem ersten Hofservice Meissens mit dem Gelben Löwen
  • Beschreibung

    Das Hofservice mit dem Gelben Löwen geht auf den einstigen Manufakturleiter Graf Hoym zurück. Dessen Zusammenarbeit mit dem Pariser Kaufmann Lemaire gab den Anstoß, Porzellane mit diesem Dekor nach Japanischem Vorbild in Meissen herstellen zu lassen. Im Jahr 1731 wurden im Hause Hoyms 245 Porzellane mit diesem Dekor beschlagnahmt und in die Königlichen Sammlungen inkorporiert. Hiervon besitzen wir auch eine tiefe Schale mit der Johanneums-Nr. N=8-W.
     
    Nach der Krönung Friedrich Augusts II. zum Polnischen König (17.01.1734) wurde das Gelbe Löwen-Service um 96 Teile erweitert, die alle zwischen August und Oktober 1734 unter der Palastmarke N=149-W in die Königlichen Sammlungen geliefert wurden. Das Service war ausschließlich für die Königliche Tafel Ausgusts III. bestimmt.
     
    1737 trennte sich August III. von Teilen seines Gelben Löwen-Services und schenkte sie dem britischen Gesandten Lord Robinson – aus Dank für dessen Unterstützung im Polnischen Thronfolgekrieg. Die verbliebenen Stücke gingen als Königliches Hofservice in die Warschauer Residenz. Von diesem historisch bedeutenden Bestand mit der Nummer N=149-W – erster königlicher Auftrag zum Hofservice überhaupt – sind heute nurmehr 4 Stück nachweisbar:

    • Segal Antiquitäten Basel 2009, Schüssel Ø 49,5 cm (= 21 sächs. Zoll)
    • The Metropolitan Museum of Art, New York (Inv. Nr. 42.205.125), Schüssel Ø 37,5 cm (= 16 sächs. Zoll)
    • Museum für angewandte Kunst, Frankfurt (Bauer 1983 Nr. 53), Schüssel Ø 34,1 cm (= 14 1/2 sächs. Zoll)
    • Elfriede Langeloh     
      Unsere Schüssel war die viertgrößte (Ø 34,9 cm) des Services. Es sind wohl ursprünglich insg. 12 produziert worden, davon gingen 6 an Sir Thomas und 5 an die Warschauer Hofkonditorei, eine ist verschollen.

     

    Bitte kontaktieren Sie uns für die vollständige Expertise.

  • Literatur

    Boltz, Claus: Japanisches Palais-Inventar 1770 und Turmzimmer-Inventar, 1769. In Keramos 153/1996

    Weber, Julia: Meißener Porzellane mit Dekoren nach ostasiatischen Vorbildern, Band I. München 2013

    Weber, Julia: Meißener Porzellane mit Dekoren nach ostasiatischen Vorbildern, Band II. München 2013

    Boltz, Claus: Hoym, Lemaire und Meißen – Ein Beitrag zur Geschichte der Dresdner Porzellansammlung. In Keramos 88/1980

    Rückert, Rainer: Alchimistische Symbolzeichen als Meissener Masse-, Former-, Bossierer- und Drehermarken im vierten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts. In Keramos 151/1996

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