Straßburg, Periode Paul Hannong um 1750
Modelle von Johann Wilhelm Lanz
Ø 33,7 und 36,8 cm; 21 und 25 cm hoch
Die Kohlkopfterrinen waren Bestandteil fürstlicher Jagdservice:
Wie das „Protocollum Inventarisationis“ vom Februar 1761 ausweist, gehörten ehemals zwei „Kapsköpfe“ zum Clemenswerther Jagdservice (Jubiläumskatalog Clemenswerth 1987, S. 475). Angesichts der Seltenheit, insbesondere von zwei Gegenstücken, ist anzunehmen, dass dies die unseren sein könnten.
Zur zeitlichen Einordnung des Clemenswerther-Services hat E. Wagner anhand einer „spann ordre“ Clemens Augusts nachweisen können, dass das Service bereits zu der kurfürstlichen Herbstjagd 1751 in Clemenswerth verwendet wurde (Jubiläumskatalog Clemenswerth 1987, S. 475). Da die PH-Marke erst Ende 1754 eingeführt wurde (Bastian 2002, Bd. II, S. 248), bleiben die frühen Terrinen dementsprechend ungemarkt.
Clemens August hat darüber hinaus auch für Schloss Augustusburg ein weiteres Fayence-Service in Auftrag gegeben, zu dem ebenfalls zwei „boutouilles“ in Form eines „Kapeshaupt“ (Riss im Himmel Bd. VI. S. 430) gehörten.
Die großen Kohlkopfterrinen sind sehr selten; zwei Exemplare hiervon sind uns außerhalb von Schloss Favorite nicht bekannt.
Zehdner, Frank Günther u. Schäfke Werner (Hrsg.): Der Riss im Himmel. Clemens August und seine Epoche.. DuMont Köln 2000
Klein, Adalbert: Deutsche Fayencen. Braunschweig, 1975
Bastian, Jacques: Strasbourg, faïences et porcelaines 1721-1784. 2 Volumes. 2002