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Großes Malabaren-Paar

Höhe: 33 cm, unterglasurblaue Schwertermarke, Meissen Modelle von Friedrich Elias Meyer, 1748/49, zeitnahe Ausformung und Staffierung um 1750

Provenienz: Slg. Arnhold Nr. 57, Gräfin Wallwitz TEFAF 2006 (Celebrating Kaendler Nr. 27), Rene Fribourg (II Nr. 478)

Beschreibung


Das Malabaren Paar mit den rocaillierten und gemuschelten Sockeln markiert den Beginn der Rococo-Periode in Meissen. Schöpfer der Malabaren ist Friedrich Elias Meyer. Sie sind 1748/49 entstanden und zählen damit zu seinen ersten Meissener Modellen.

„Sie waren solch gelungene Beispiele seiner Kunstfertigkeit, dass er sie in Berlin (wo er seit 1761 arbeitete) nochmals nachmodellierte“ (Newman I S. 159, Lenz I T. 9 Nr. 39, Köllmann II Nr. 182).

Die Entstehungszeit ist – trotz fehlender Akten aus dieser Zeit – gut gesichert. Ein Eintrag im Journal (Nr. 193) vom 14.04.1749 des Pariser Luxus-Händlers (Merchant Mercier) Lazare Duvaux benennt den Steuerpächter Augustine Bouret de Villaumont (Den Blaauwen Nr. 327) als Käufer von zwei Malabaren-Figuren mit zwei feuervergoldeten Bronzemontierungen zu 120 Livres. 1750 Erwerb Madame de Pompadour (Nr. 676) und 1751 De Conte D’Egmond (Nr. 740) Malabaren zu je 600 Livres.

Im Preiscourant der Manufaktur von 1760 (Berling 1900 S. 197) kosten unsere großen Malabaren (14 Zoll = 33 cm) den hohen Preis von 30 Talern, während das kleine Paar (8 Zoll = 19 cm) schon für 8 Taler zu haben war. 

Wegen ihrer ausgesucht qualitätsvollen Bemalung wurden unsere Malabaren in die Meissener „Jahrhundertkollektion“ als Vorlage für die heute gültigen Malmuster herangezogen (Meissner Manuskripte XIII 1999 S. 51 ff. u. Wallwitz a.a.O.)

Vergleichsstücke: Jubiläumsausstellung 2010 Nr. 379 (= Rijksmuseum Katalog Nr. 327), Slg. Klemperer (Nr. 518, 519 T. 890), J. Pierpont Morgan (Waedsworth Atheneum Nr. 54), Jack and Bell Linsky Collection (Sotheby’s 21.05.1985 Nr. 61)

Literatur


Berling, Karl: Das Meissner Porzellan und seine Geschichte. Leipzig 1900

Den Blaauwen, Abraham L.: Meissen Porcelain in the Rijksmuseum. Amsterdam 2000

Cassidy-Geiger, Maureen: The Arnhold Collection of Meissen Porcelain 1710-50. London 2008

Lenz, Georg: Berliner Porzellan: Die Manufaktur Friedrichs Des Grossen, 1763–1786. Berlin 1913

Newman, Michael: Die deutschen Porzellan-Manufakturen im 18. Jahrhundert. Band I. Braunschweig 1977

Köllmann, Erich: Porzellan der europäischen Fabriken. Ein Handbuch für Sammler und Liebhaber.. 5. völlig neu bearbeitete Auflage Braunschweig 1956

Wallwitz, Angela von: Celebrating Kaendler. Meissen porcelain sculpture.. München 2006

Den Blaauwen, Abraham L.: „Meissen en het Journal von Lazare Duvaux.“. In Bulletin van het Rijksmuseum 1961

Horovitz Roth, Linda: J. Pierpont Morgan, Collector: European Decorative Arts from the Wadsworth Atheneum. Wadsworth Atheneum, Hartford. 1987

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Großes Malabaren-Paar
Großes Malabaren-Paar
Großes Malabaren-Paar
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Großes Malabaren-Paar
Großes Malabaren-Paar
  • Beschreibung

    Das Malabaren Paar mit den rocaillierten und gemuschelten Sockeln markiert den Beginn der Rococo-Periode in Meissen. Schöpfer der Malabaren ist Friedrich Elias Meyer. Sie sind 1748/49 entstanden und zählen damit zu seinen ersten Meissener Modellen.

    „Sie waren solch gelungene Beispiele seiner Kunstfertigkeit, dass er sie in Berlin (wo er seit 1761 arbeitete) nochmals nachmodellierte“ (Newman I S. 159, Lenz I T. 9 Nr. 39, Köllmann II Nr. 182).

    Die Entstehungszeit ist – trotz fehlender Akten aus dieser Zeit – gut gesichert. Ein Eintrag im Journal (Nr. 193) vom 14.04.1749 des Pariser Luxus-Händlers (Merchant Mercier) Lazare Duvaux benennt den Steuerpächter Augustine Bouret de Villaumont (Den Blaauwen Nr. 327) als Käufer von zwei Malabaren-Figuren mit zwei feuervergoldeten Bronzemontierungen zu 120 Livres. 1750 Erwerb Madame de Pompadour (Nr. 676) und 1751 De Conte D’Egmond (Nr. 740) Malabaren zu je 600 Livres.

    Im Preiscourant der Manufaktur von 1760 (Berling 1900 S. 197) kosten unsere großen Malabaren (14 Zoll = 33 cm) den hohen Preis von 30 Talern, während das kleine Paar (8 Zoll = 19 cm) schon für 8 Taler zu haben war. 

    Wegen ihrer ausgesucht qualitätsvollen Bemalung wurden unsere Malabaren in die Meissener „Jahrhundertkollektion“ als Vorlage für die heute gültigen Malmuster herangezogen (Meissner Manuskripte XIII 1999 S. 51 ff. u. Wallwitz a.a.O.)

    Vergleichsstücke: Jubiläumsausstellung 2010 Nr. 379 (= Rijksmuseum Katalog Nr. 327), Slg. Klemperer (Nr. 518, 519 T. 890), J. Pierpont Morgan (Waedsworth Atheneum Nr. 54), Jack and Bell Linsky Collection (Sotheby’s 21.05.1985 Nr. 61)

  • Literatur

    Berling, Karl: Das Meissner Porzellan und seine Geschichte. Leipzig 1900

    Den Blaauwen, Abraham L.: Meissen Porcelain in the Rijksmuseum. Amsterdam 2000

    Cassidy-Geiger, Maureen: The Arnhold Collection of Meissen Porcelain 1710-50. London 2008

    Lenz, Georg: Berliner Porzellan: Die Manufaktur Friedrichs Des Grossen, 1763–1786. Berlin 1913

    Newman, Michael: Die deutschen Porzellan-Manufakturen im 18. Jahrhundert. Band I. Braunschweig 1977

    Köllmann, Erich: Porzellan der europäischen Fabriken. Ein Handbuch für Sammler und Liebhaber.. 5. völlig neu bearbeitete Auflage Braunschweig 1956

    Wallwitz, Angela von: Celebrating Kaendler. Meissen porcelain sculpture.. München 2006

    Den Blaauwen, Abraham L.: „Meissen en het Journal von Lazare Duvaux.“. In Bulletin van het Rijksmuseum 1961

    Horovitz Roth, Linda: J. Pierpont Morgan, Collector: European Decorative Arts from the Wadsworth Atheneum. Wadsworth Atheneum, Hartford. 1987

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