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Zwei Equelles (Wochenterrinen) mit Vermeil-Montierung

Gold- und Emailmalerei von Johann Gregorius Höroldt, Meissen um 1726

Große Knaufschwertermarke – die sog. Hoymschen Prügel; 13,3 cm hoch (mit Deckelknauf); Ø 16,4 cm (ohne Henkel), 19,4 cm (mit)

Provenienz: Mrs. M. Schroder, Coopers Hill, UK

Beschreibung


Zwei runde Equelles mit Volutenhenkeln und gewölbtem Deckel mit vergoldetem Kugelknauf. Frühe chinoise Hafen- und Seeprospekte mit maritimen Festungsanlagen und chinesischen Architekturen mit detailreichem chinesischem Treiben. Auf jeder Terrine zwei Kartuschen, auf den Deckeln drei mit goldenem, hell-eisenrotem und ockerfarbenem Laub- und Bandelwerk (ohne Purpur) sowie mit Böttger-Lüsterfeldern. In den Kartuschen frühe chinoise Hafenprospekte, große Festungsanlagen, europäische und chinesische Schiffe. Der Himmel hellblau mit etwas Gelb und Eisenrot in der frühen Höroldt’schen Art. Die Malerei ist erstklassig und ohne Beispiel. Die Zwischenräume sind ganz überzogen mit außergewöhnlich reicher Ornamentik. Lippenrand, Standring und Deckelrand mit Vermeil-Fassung, ebenso die innere Wandung von Terrine und Deckel.

Die Malerei und der Golddekor unserer Equelles fallen in das Jahr 1726. Sie stehen damit am Anfang eines wichtigen Entwicklungsschritts für den Höroldt’schen Malereibetrieb: Die Übernahme der Goldmalerei durch Höroldt und seine Werkstatt und die damit einhergehende Ablösung des alten Funcke. Vor diesem Wendepunkt mussten alle mit Gold zu bemalenden Porzellane von Meissen zuerst per Schiff nach Dresden in die Werkstatt Funckes überführt werden, wo das Goldwerk aufgebracht wurde. Alsdann wurden sie nach Meissen zurückgebracht, wo die Emailmalerei erfolgte – ein aufwendiger, langwieriger und störungsanfälliger Prozess, den Höroldt nach vielen fruchtlosen Jahren des Experimentierens – noch kurz vor dem Tod Funckes (1727) – erfolgreich abschlließen konnte. Unsere Equelles markieren diesen neuen Abschnitt des Höroldt’schen Schaffens.

Bildergalerie


Zwei Equelles (Wochenterrinen) mit Vermeil-Montierung
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Zwei Equelles (Wochenterrinen) mit Vermeil-Montierung
  • Beschreibung

    Zwei runde Equelles mit Volutenhenkeln und gewölbtem Deckel mit vergoldetem Kugelknauf. Frühe chinoise Hafen- und Seeprospekte mit maritimen Festungsanlagen und chinesischen Architekturen mit detailreichem chinesischem Treiben. Auf jeder Terrine zwei Kartuschen, auf den Deckeln drei mit goldenem, hell-eisenrotem und ockerfarbenem Laub- und Bandelwerk (ohne Purpur) sowie mit Böttger-Lüsterfeldern. In den Kartuschen frühe chinoise Hafenprospekte, große Festungsanlagen, europäische und chinesische Schiffe. Der Himmel hellblau mit etwas Gelb und Eisenrot in der frühen Höroldt’schen Art. Die Malerei ist erstklassig und ohne Beispiel. Die Zwischenräume sind ganz überzogen mit außergewöhnlich reicher Ornamentik. Lippenrand, Standring und Deckelrand mit Vermeil-Fassung, ebenso die innere Wandung von Terrine und Deckel.

    Die Malerei und der Golddekor unserer Equelles fallen in das Jahr 1726. Sie stehen damit am Anfang eines wichtigen Entwicklungsschritts für den Höroldt’schen Malereibetrieb: Die Übernahme der Goldmalerei durch Höroldt und seine Werkstatt und die damit einhergehende Ablösung des alten Funcke. Vor diesem Wendepunkt mussten alle mit Gold zu bemalenden Porzellane von Meissen zuerst per Schiff nach Dresden in die Werkstatt Funckes überführt werden, wo das Goldwerk aufgebracht wurde. Alsdann wurden sie nach Meissen zurückgebracht, wo die Emailmalerei erfolgte – ein aufwendiger, langwieriger und störungsanfälliger Prozess, den Höroldt nach vielen fruchtlosen Jahren des Experimentierens – noch kurz vor dem Tod Funckes (1727) – erfolgreich abschlließen konnte. Unsere Equelles markieren diesen neuen Abschnitt des Höroldt’schen Schaffens.

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