Meissen Kometendose mit Spielkarten
8,6 cm lang; 7,1 cm tief; 3,9 cm hoch
Vergoldete Kupfermontierung
Meissen ca. 1750
8,6 cm lang; 7,1 cm tief; 3,9 cm hoch
Vergoldete Kupfermontierung
Meissen ca. 1750
Die Außenseiten mit bunten Blumenranken bemalt; die Oberseite zusätzlich mit Karo-Acht und einem roten fünfstrahligen Stern in der Mitte; die Unterseite mit Kreuz-Acht und einem schwarzen fünfstrahligen Stern.
Die Deckelinnenseite zeigt zwei Damen im Nachtgewand und drei Gentlemen, wie sie vor nächtlicher Kulisse einen goldenen Kometen durch Fernrohre betrachten. Im Innern des Kometen eine Spielkarte mit neun roten Punkten – Karo-Acht mit Komet (wie auf der Außenseite des Deckels).
Die Szene ist sicherlich durch das Kartenspiel "Comet" inspiriert, das im 17. Jahrhundert durch die Kometen-Forschung Edmond Halleys in Mode kam. Um 1740 erlebte es eine Renaissance und erhielt eine neue Karte namens „Komet“, die die Karo-9 ersetzte und als Universalkarte diente. Zwischen 1740 und etwa 1765 erfreute sich das Spiel großer Beliebtheit, wie Memoiren, Korrespondenzen und Romane (u.a. Voltaire, Casanova, Isabelle de Charrière, Ange Goudar etc.) belegen. Auch bildende Künstler ließen sich davon inspirieren. Ein bekanntes Beispiel ist das Bild "La Comete" von Charles Eisen (1720–1778), Maler, Kupferstecher, Zeichner und Zeichenlehrer von Mme de Pompadour. Es zeigt eine Gesellschaft beim Komet-Kartenspiel und wurde von Jacques-Philippe LeBas (1707–1783) gestochen. Barbara Beaucamp-Markowsky bildet (a.a.O.) zeigt einen sehr ähnlichen Kupferstich des Augsburger Verlegers und Stechers J.J. Haid (1704–1767).
Vergleichsstücke:
Meissen Dosen mit dem gleichen Innenbild (Doppelzählungen nicht ausgeschlossen)