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Ein Paar Eichelhäher

Meissen Modell von Johann Joachim Kaendler 1735/39–40; Ausformung Anfang der 1740er Jahre; naturalistische Farbstaffage; die Stämme mit Eichhörnchen und Meisennest; Höhe: 39 cm, beide mit Pressnummer „26“ für Andreas Schiefer (Miedtank in Keramos 232/2016 S. 15)

Der Eichelhäher oder „Eichel Gabith“, wie seine historische Bezeichnung lautet, gehörte zur Grundausstattung des Japanischen Palais innerhalb deren die königliche Menagerie aus großen Porzellanvögeln und -Tieren eine prunkvolle Sonderrolle einnahmen. August der Starke wollte mit diesen einzigartigen Schöpfungen seiner Porzellanmanufaktur glanzvoll zeigen, dass sie den japanischen und chinesischen Porzellanen ebenbürtig, wenn nicht gar überlegen waren. Im Rahmen dieses Königlichen Auftrags hat Kaendler das Urmodell des Eichelhähers im Oktober 1735 geschaffen.

1739 wurde das zunächst für den König exklusiv vorbehaltene Modell für den allgemeinen Verkauf freigegeben. Das war für Kaendler Anlass, sich 1739 erneut mit den Eichelhähern zu beschäftigen. Das überarbeitete Modell ist etwas kleiner (auch wenn die Größe des Vogels naturgetreu belassen wurde) und erhielt am Stamm neben den Eichenblättern weiteres „Zu Behör“, worunter das Eichhörnchen und Meisennest fallen.

Literatur

Miedtank, Lutz: „Zur Einführung und namentlichen Zuordnung von Zahlen als Dreher- und Formerzeichen auf Meissener Porzellan ab September 1739.“, In Keramos 232 / 2016

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