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Die sehr fein bemalte kleine Spülkumme schreiben wir Bonnaventura Gottlieb Häuer zu. Stil, Qualität und das typische Braun des Baumstumpfes neben dem Bergfelsen sprechen dafür. Zum sog. „Häuerbraun“ siehe Ducret: „Unbekannte Porzellane.“ S. 64 ff. vgl. das von ihm signierte Bergmännische Service

Häuer (1710–1782) ist seit 1724 in Meissen tätig. 1739 Vorsteher einer Meissener Malstube und 1762 Malereivorsteher der Manufaktur. Er gilt als einer der besten Landschafts- und Seefahrtsmaler. In der Liste dieser Maler von 1744 ist er an erster Stelle genannt (Rückert Biographische Daten S. 153).

Das signierte Mocenigo-Cornaro Service (siehe nachfolgende Abb.) — ebenfalls mit umlaufenden Szenen bemalt — und die dazugehörigen Vasen (Cassidy-Geiger S. 226 f.; KFS 13 / 1949 S. 11 f.; Christie’s 08.07.2002 Nr. 261) zeigen Häuers ganzes Können in der Seefahrt-, Architektur- und Schlachtenmalerei.

Literatur

Cassidy-Geiger, Maureen (Hrsg.): Fragile Diplomacy: Meissen Porcelain for European Courts., New Haven / London 2008

Ducret, Siegfried: Unbekannte Porzellane des 18. Jahrhunderts., Frankfurt 1956

Rückert, Rainer: Biographische Daten der Meißener Manufakturisten des 18. Jahrhunderts., München 1990

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