Ø 25,6 cm; 2,4 cm hoch / Pressmarke: „20“ / Braune Randlinie / Kleine Schwertermarke mit dem Beizeichen „O“ zwischen den Klingen
Die Marke ist verkehrt herum unter einer großen, ausgemalten Erdscholle mit Prunusbaum platziert. Diese außergewöhnliche Marke ist nur bei diesen Tellern bekannt.
Der Teller zeigt im Spiegel den eindrucksvollen Dekor „Phoenix mit Prunusbaum“. Die Fahne ist 16-fach geschwungen und in acht Segmente unterteilt, die mit unterschiedlichen, sich gegenüberliegenden Motiven dekoriert sind (zwei Fächerchinesen, zwei frontal gesehene Phönixe im Anflug, fernöstliche blühende Blumen). Die aufwendige Bemalung der Rückseite ist einzigartig (von Barsewisch, S. 72). Form und Phönix-Dekor haben ihr Vorbild in einem chinesischen Teller um 1700, der sich noch heute in der Dresdner Porzellansammlung im Zwinger befindet.
Meissener Exemplare finden sich in bedeutenden Sammlungen, alle mit der Pressnummer „20“ und braunem Rand:
In der Sammlung Krieger (Pietsch 1993 Nr. 64) befindet sich ein Teller mit dem gleichen Dekor, der gleichen braunen Randlinie und der gleichen Markierung (ohne Pressnummer), den Pietsch auf 1722-24 datiert. Unserer Auffassung nach dürfte dieser Teller zur Bemalung aus dem Lager entnommen worden sein.
