Meissen Bauernhaus mit Hundehütte, Taubenschlag und Backofen
Meissen Modell von Gottlieb Ehder, 1743
Meissen etwa 1754
Höhe: 19 cm; Länge: 16,5 cm; Tiefe: 13 cm; Ohne Marke; Formnummer 2230
Provenienz: Sammlung Said Marouf (Pietsch 2010 Nr. 185; Sandon 2010 S. 41); Bonhams 14.05.2008 (Nr. 79) nach Einigung mit dem Testamentsvollstrecker des Budge-Nachlasses; Slg. Emma Budge (Lange Berlin 06. – 07.12.1937 Nr. 641)
Publiziert in Langeloh Jubiläumskatalog 2019 Nr. 127 S. 684 f.
Das Modell stammt aus dem Jahr 1743, wie der unveröffentlichte Arbeitsbericht von J. G. Ehder ausweist. Seit 1739 war Ehder als Bildhauer an der Seite Kaendlers tätig und zeichnete für die ländlichen Häuser innerhalb des großen Brühl’schen Auftrags für das Holländische Dorf verantwortlich, den Graf Brühl 1743 für seine Desserttafel gegeben hatte.
Die grünen und purpurnen Rocaillen legen eine Ausformung Mitte der 1750er Jahre nahe, ebenso wie die Formnummer. Berling und Walcha geben als Formnummer 2230 an. Die hohe Formnummer, die eine Entstehung Anfang 1754 indiziert, legt nahe, dass es sich um eine von Ehders (gest. 1750) Nachfolger überarbeitete oder „aufpreparierte neue Ausformung“ handelt. Es war üblich, dass die überarbeiteten Formen in Meissen mit einer neuen Formnummer belegt wurden.
Das Modell ist sehr selten. Es sind uns nur drei weitere Häuser bekannt:
- Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (Kunze-Köllensperger 1996 Abb. 25)
- Otto Walcha (a.a.O. S. 477 Abb. 92) = Karl Berling (Festschrift 1911 Abb. 78)
- Christie’s 08.07.2002 Nr. 289