Meissen Becher mit Unterschale, bemalt mit frühen Seelandschaften

Schlanker Becher auf Standring, zur Öffnung hin geweitet und ausgestellt. Vom vergoldeten Lippenrand abhängend breite Goldspitzenbordüre. Auf beiden Seiten hochformatige, goldene Vierpasskartusche auf Lüsterfond, angereichert mit Laub- und Bandelwerk in Eisenrot und Purpur, die in den schmalen Zwischenräumen mittels Ornamentzierrat miteinander verbunden sind. Über und unter diesen Ornamenten kleinteilige farbige „indianische“ Blüten-Gehänge und -Ranken. Malerei innerhalb der Kartuschen: Feine Seelandschaften, teils chinesisch inspiriert, mit Personenstaffage und Reitern, Segler.

Korrespondierende Unterschale auf Standring, flacher Spiegel, der Lippenrand leicht nach außen gedrückt, nach innen abhängend Goldspitzenbordüre. Im Fond große Vierpasskartusche, darin hinter teils umgestürzten Vasenpostamenten und hohen Bäumen eine chinesisch-europäische Landschaft mit Felstunnel, Architekturen und Personenstaffage mit Hund.

Vergleichsstücke:

• Slg. Carabelli (Pietsch 2000, Abb. 74 S. 168 f.) Bechertasse aus dem selben Service mit Goldinitiale „T“
• The Wark Collection (Pietsch 2011 Abb. 384 S. 346) Bechertasse mit ähnlicher Malerei
• Vier weitere Becher mit Unterschalen und Vergolderzeichen "T" wurden 1969 bei Christie’s versteigert (24.03. Nr. 6, 7)
• Eine Kaffeekanne mit sehr ähnlicher Bemalung befindet sich in den Städtischen Kunstsammlungen, Augsburg (Rückert 1966 Nr. 201 T. 56)